Allantoin ist ein geruchloser, kristalliner Stoff, der bei Tieren und Pflanzen vorkommt und für seine wundheilungsfördernde Wirkung bekannt ist. Entdeckt wurde er im Jahr 1800 zuerst in der Allantois, der embryonalen Harnblase von Kühen - daher der klangvolle Name des wertvollen Naturstoffs. Seine chemische Struktur und den Zusammenhang mit Harnsäure fanden die bekannten Chemiker Friedrich Wöhler und Justus Liebig im Jahre 1837.
Allantoin entsteht beim Abbau von stickstoffhaltigen Purinbasen. Diese sind Bestandteil der Erbinformation jeder Zelle (DNA oder RNA). Sie werden beim Abbau von Körperzellen ebenso wie bei der Verdauung von Nahrung freigesetzt und in Harnsäure umgewandelt.
Die entstandene Harnsäure wird anschließend bei den meisten Säugetieren (jedoch nicht bei Menschenaffen und Menschen) in Allantoin umgewandelt und dann in dieser Form mit dem Harn ausgeschieden.
Auch bestimmte Pflanzen wie Rosskastanie, Schwarzwurzel, Ahorn oder Weizenkeime können Allantoin bilden und über diesen Weg Stickstoff binden. Insbesondere Beinwell, ein Borretschgewächs, weist hohe Allantoingehalte auf.
Seine heilsame Wirkung, unter anderem bei Wunden, stumpfen Verletzungen, Gelenkbeschwerden oder Knochenbrüchen ist seit der Antike bekannt und, wie man heute weiß, hauptsächlich auf das enthaltene Allantoin zurückzuführen.
Pharmakologisch setzt man Allantoin bei Geschwüren, schlecht heilenden Wunden, Narben und Verbrennungen ein, weil es den Abbau von abgestorbenem Gewebe und den Aufbau von neuem Gewebe fördert, ohne dabei eine antiseptische Wirkung zu besitzen.
Der Wirkstoff ist temperaturbeständig. Da er jedoch empfindlich gegenüber Metallen ist, die ihn katalytisch zersetzen können, sollten Zubereitungen mit Allantoin nicht in Metallgefäßen abgefüllt werden.
In kosmetischen Präparaten erweisen sich die multifunktionellen, zellerneuernden, regenerierenden, reizlindernden, schützenden, heilenden, glättenden und keratolytischen (verhornungslösenden) Eigenschaften von Allantoin als äußerst wohltuend. Zusätzlich wird die Aufnahmefähigkeit der Haut für wertvolle Wirkstoffe gefördert.
Gerade empfindliche, gestresste, raue, rissige, schuppige, gerötete, schlecht heilende Haut beruhigt und erneuert sich zusehends, Juckreiz und Unbehagen lassen nach und die Haut zeigt sich entspannt, glatt und geschmeidig.