SALICYLSÄURE kommt in Blättern, Blüten, Rinde und Wurzeln verschiedener Pflanzen vor, zum Beispiel Weiden, Tabakpflanzen oder Spierstauden (Mädesüß; daher auch „Spirsäure“). Sie dient diesen Pflanzen als Schutz vor Krankheitserregern und als regulatorisches Signal, das es ihnen ermöglicht, auf Stressreaktionen wie Trockenheit, Hitze oder Kälte zu reagieren.
Ihren Namen verdankt die heute meist chemisch hergestellte SALICYLSÄURE der Weide (Salix spec.), aus deren Rinde die Vorstufe Salicin isoliert wurde. Im Jahre 1897 gelang dem deutschen Chemiker Felix Hoffmann die Herstellung von Acetyl-Salicylsäure (ASS), die den Siegeszug des synthetischen Schmerzmittels Aspirin (von Acetyl-Spirsäure) einläutete.
Bereits in der Steinzeit nutzen Menschen Weidenrinde zu Heilzwecken. Aus alten Hochkulturen sind ihre fiebersenkenden und schmerzlindernden Eigenschaften überliefert. Man behandelte Gelenkschmerzen, Rheuma oder Gicht mit Zubereitungen aus Weidenrinde, nutze sie in der Geburtshilfe und wendete sie äußerlich bei Hautproblemen wie Wunden, Geschwüren oder Warzen an.
Kosmetischen Präparaten verleiht SALICYLSÄURE schmerzstillende, beruhigende, entzündungshemmende sowie antimikrobielle Eigenschaften (gegen Bakterien und Pilze). Sie lässt Irritationen abklingen, fördert die Zellerneuerung und besitzt je nach Dosierung eine entsprechende keratolytische Wirkung (löst Hornschüppchen).
Die fettlösliche SALICYLSÄURE, eine Beta-Hydroxysäure (Beta hydroxy acid, BHA) wirkt – im Gegensatz zu den wasserlöslichen Fruchtsäuren (Alpha hydroxy acid, AHA) - speziell auch in den Poren. Daher ist Salicylsäure ein sehr effektives Mittel gegen Mitesser. Sie wirkt in Kombination mit weiteren antientzündlichen Wirkstoffen unterstützend bei Akne, und ist hilfreich bei Rosacea und bei einer übermäßigen Verhornung der Haut (z.B. bei rauer, schuppiger Haut oder Schuppenflechte).
Welche Wirkung im Präparat erzielt werden kann, hängt unter anderem von der Konzentration der Säure ab. Unter 0,5 % Anteil dient sie als Konservierungsmittel, während sie bei Hautproblemen im kosmetischen Bereich in einer Konzentration bis zu 2% eingesetzt werden darf. Höhere Dosierungen, auch 10, 20 und vereinzelt bis zu 60 % sind aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur in arzneilichen Präparaten und für professionelle, chemische Peelings zugelassen.
SALICYLSÄURE löst lockere Hornschüppchen ab, befreit sowohl die Hautoberfläche als auch die Poren von überschüssigen Verhornungen, beruhigt und glättet die Haut und sorgt für ein schönes, sichtbar ebenmäßigeres Hautbild.